Schlagwort-Archive: Kartäuser-Blutlinie

Yeguada de la Cartuja

ANDALUSIENS EINZIGARTIGES KULTURGUT

Pferdeauftrieb
Pferdeauftrieb

DAS GESTÜT
Die „Yeguada de la Cartuja – Hierro del Bocado“ ist die weltweit bedeutendste Zuchtstätte des reinrassigen spanischen Pferdes (P.R.E. = Pura Raza Española) der Kartäuser-Blutlinie, einer besonders alten und reinen Blutlinie des Andalusiers. Die Tiere dieser Rasse vereinen außergewöhnliche Eleganz, Kraft und Gutmütigkeit und überzeugen durch die Anmut ihrer Bewegungen und einen äußerst gutmütigen Charakter.

BESICHTIGUNG
Samstags von 11:00 bis ca. 13:30 Uhr

Besichtigung
Besichtigung

Preise:
Erwachsene: Tribüne 22 € (Lateral 16 €)
Kinder < 12J. , Senioren ab 65J.: Tribüne 16 € (Lateral 10 €)
Studenten, Einwohner von Jerez: Tribüne 17,60 € (Lateral 12,80 €)

Klinikbereich
Klinikbereich

Jeden Samstag werden dem pferdebegeisterten Publikum die prächtigen Tiere im Rahmen einer ausführlichen Besichtigung präsentiert. Besucht werden dabei der Hof der Hengste, der Stutenstall, die beeindruckende Sattelkammer mit Kutschenausstellung sowie der Klinikbereich.

Anschließend findet in der überdachten Reithalle eine

Stuten vor Reithalle
Stuten vor Reithalle

beeindruckende Pferdeshow statt, bei der neben frei laufenden Jungpferden verschiedenen Alters (je nach Saison) die besten Hengste ihr Können unterm Sattel und an der Kutsche unter Beweis stellen.

 ANREISE

Anreise

GESCHICHTE
Der Orden der Kartäuser war ein Klausurorden, in dem eine riguros asketische Lebensweise in Zurückgezogenheit praktiziert wurde. Seit seiner Gründung im Jahre 1484 repräsentierte das Kloster Monasterio de la Cartuja einen Grundpfeiler der Zucht der Kartäuser-Pferde. Der Großgrundbesitzer Don Álvaro Obertos de Valeto schlug damals dem Prior des Kartäuserordens in Sevilla die Gründung eines Klosters dieses Ordens in Jerez vor. In anderen Kartäuser-Klostern hatten die Mönche bereits umfangreiche Erfahrungen in der Pferdezucht sammeln können. Don Álvaro übertrug den Kartäusern seine Grundstücke nahe Jerez, und drei Jahre nach Erteilung der entsprechenden Lizenz begannen die Bauarbeiten. Innerhalb kurzer Zeit vermehrte sich die bereits beträchtliche Erbmasse Don Álvaros um Spendengelder und Verkaufserlöse. Auch das Weideland der „Dehesa de la Fuente de Suero“, auf dem heutzutage die prächtigen Pferde des Kartäuser-Gestüts leben, war Teil des Erbes.

Zuchthengst
Zuchthengst

Die mit höchster Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt durchgeführte Zucht brachte eine der berühmtesten und meist geschätzten Pferderassen weltweit hervor. Der Unabhängigkeitskrieg zu Beginn des 19. Jahrhunderts beendete die mehrere Jahrhunderte andauernden Zuchtaktivitäten in der Umgebung des prachtvollen Renaissancebaus des Klosters Santa María de la Defensión. Die zur Flucht gezwungenen Mönche kamen nach einigen Irrwegen in Klöstern der Umgebung unter, wobei sie die Pferde zurücklassen mussten. Im Zuge der Invasion Napoleons und der darauf folgenden Enteignung von Kirchengut wechselten die Eigentümer der Ländereien und Brandzeichen mehrmals.

Zuchtstuten
Zuchtstuten

Im Jahre 1810 bewahrte der Priester Pedro José Zapata das legendäre Gestüt vor der Zerstreuung. Der Gründer des Hospitals in Arcos de la Frontera kaufte die besten 60 Stuten und 3 Hengste und versteckte sie in der „Breña del Agua“. Er führte das noch heute weltbekannte Brandzeichen in Form eines Gebisses ein, das „Hierro del Bocado“.

Brandzeichen
Brandzeichen

Diese Pferde bildeten den Grundstock der Yeguada de la Cartuja – Hierro del Bocado. Die Brüder Pedro José und Juan José Zapata führten das Gestüt, welches später von Juans Sohn bis 1854 übernommen wurde. In den folgenden 170 Jahren sorgten mehrere gewissenhafte Liebhaber der Rasse dafür, dass die Reinheit der Kartäuser-Blutlinie erhalten blieb. Im Jahre 1983 ging das Gestüt in Staatseigentum über mit dem Ziel, die genetische Vielfalt zu erhalten und die Kartäuser-Blutlinie zu schützen und zu verbessern. Dabei besagt eine Sondervereinbarung, dass der Verkauf der Zucht an private Hände ausdrücklich verboten ist.

Den Pferden ganz nah...
Den Pferden ganz nah…

GEGENWART
Heutzutage ist das Staatsunternehmen EXPASA mit der Verwaltung des genetischen Erbes betraut. Das Gestüt arbeitet mit modernsten Methoden der Pferdehaltung, wobei Fortpflanzungsmethoden wie Natursprung, künstliche Befruchtung und Embryonentransfer Anwendung finden. Dank des qualifizierten Personals und modernster Ausstattung wird das Gestüt von verschiedenen Universitäten für Forschungsprogramme genutzt, außerdem werden vielfältige Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt.

 

Fahrvorführung im Marathonwagen
Fahrvorführung im Marathonwagen

Die Ausbildung der Pferde erfolgt als Reitpferde der „hohen Schule“, als Kutschpferde sowie als Dressur- und Sportpferde. Die von den Trainingsaktivitäten ausgeschlossenen Zuchtstuten, der ganze Stolz des Gestüts, genießen ein privilegiertes Leben mit bestem Futter und sonstigen Annehmlichkeiten. Als Zuchttiere werden ausschließlich jene zugelassen, die den strengen morphologischen Auswahlkriterien der Kartäuser-Blutlinie entsprechen.
Bekannte europäische Pferderassen wie Lusitanos und Lippizaner gehen auf diese Blutlinie zurück.

ZAHLEN UND FAKTEN
Gesamtzahl der Tiere: ca. 280
Zuchtstuten: 80
Ausdehnung des Gestüts: 212 Hektar
Angestellte: 27
Für Öffentlichkeit zugänglich: seit 1998
Plätze in Reithalle: 671

KONTAKT
© Yeguada de la Cartuja Hierro del Bocado, 2015
Carretera Medina-El Portal, Km. 6,5. Jerez de la Frontera (Cádiz – España) • Tel. +34.956.16.28.09 • yeguadacartuja@yeguadacartuja.com

Internetseite des Gestüts

GPS-Koordinaten: 36°39’12″N   6°5’36″W

(Stand der Informationen: April 2015)