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El Chorro, Guadalhorce-Stauseen & Bobastro

STAUSEEN GUADALHORCE / EL CHORRO

Blick auf Stausee Guadalteba
Blick auf Stausee Guadalteba

Zu den Guadalhorce-Stauseen in den Gemeindegebieten von Ardales, Teba, Campillos und Antequera gehören die 4 Seen Conde del Guadalhorce, Guadalteba-Guadalhorce, Gaitanejo und Tajo de la Encantada. Sie befinden sich in einer der schönsten Gegenden Andalusiens inmitten des Naturparks  „Desfiladero de los Gaitanes”.
Vor allem am See „Conde del

El Chorro
El Chorro

Guadalhorce“, welcher über die Gemeinde Ardales erreichbar ist, nutzt ein Großteil der Ausflügler die zahlreichen Freizeitangebote mit Badestellen und Grillplätzen sowie den Verleih von Kanus und Tretbooten. Zahlreiche Wanderwege laden ein, die wunderschöne Umgebung zu erkunden. Ab Málaga existiert eine über atemberaubende Bergstrecken und durch zahlreiche Tunnel führende Bahnverbindung in Richtung Ronda mit Haltestelle in El Chorro.

Casa del Ingeniero
Casa del Ingeniero

Neben dem Damm befinden sich außerdem das Haus des Ingenieurs (Casa del Ingenieuro), welches man vom gegenüberliegenden Seeufer aus überblicken kann. Hier findet sich ein aus Stein gefertigtes Ensemble von Tisch, Bänken und Sessel, an dem König Alfonso XIII, Ingenieur Rafael Benjumea und dessen Vorarbeiter am 21.05.1921 die Abnahmeurkunde des Stausees unterzeichneten.

Steinensemble
Steinensemble

Die während des spanischen Bürgerkrieges im See versenkten Steinmöbel konnten nach dessen Ende aus dem Wasser geborgen werden.

Geschichte:
Die Familien Loring und Heredia, zwei der bedeutendsten Familien des industriellen Bürgertums Málagas, legten im Rahmen einer Unternehmensinitiative den 1. Stausee an, der seit 1953 den Namen Stausee des Grafen von Guadalhorce trägt.
Vorgeschichte: Der Ingenieur Rafael Benjumea war mit Isabel Heredia Loring verheiratet, deren Cousin Jorge Loring im Jahre 1901 die Betreiberkonzession für ein Wasserkraftwerk am Guadalhorce-Fluss erhielt, welches seine Energie aus dem ca. 100m hohen Wasserfall El Chorro bezog. Im Jahre 1903 wurde die Gesellschaft für Wasserkraft El Chorro von Benjumea, Loring und einem weiteren Familienmitglied gegründet, um die Abhängigkeit der Stromversorgung von ausländischem Kapital zu beenden. Zuvor waren 2 ausländische Firmen mit der Stromversorgung Málagas betraut. Trotz guter Vorzeichen hatte das Unternehmen jahrelang Probleme verschiedenster Art zu bewältigen. Auf den Tod zweier der Gründer folgten Überschwemmungen und ein Brand, woraufhin Rafael Benjumea gezwungen war, seinen Familienbesitz zu verkaufen, um das Projekt weiterführen zu können. Die Familie seiner Frau veräußerte zu diesem Zweck eines ihrer liebsten Besitztümer: die Finca La Concepción in Málaga (heute botanischer Garten).

El Chorro
El Chorro

Dank staatlicher Zuschüsse sowie enormem bürokratischem Aufwand konnte 1914 ein weiteres Projekt Benjumeas umgesetzt werden: Der Bau des Stausees El Chorro mit einer Länge von 9 und einer Breite von bis zu 3,5 Kilometern. Rafael Benjumeas Idee bestand im Anlegen eines Stausees im Fluss Turón, der genügend Wasser für die Versorgung des Guadalhorce-Tals bereitstellen konnte. Dieser liegt auf dem Gemeindegebiet von Ardales, Campillos, Teba und Antequera.
Die Projekte des Ingenieurs Rafael Benjumea Burín wurden aufgrund der Kombination solider Ingenieursarbeit mit dem Respekt für die Erhaltung des natürlichen Umfeldes hoch gelobt. Er erhielt dafür den Beinamen „der Poet“.
König Alfonso XIII erfuhr von den Begeisterungstürmen, die Benjumeas Arbeit auslöste und stattete den Stauseen im Mai 1921 einen offiziellen Besuch ab (siehe Caminito del Rey). Er war derart begeistert, dass er Rafael Benjumea den Titel Conde (Graf) del Guadalhorce verlieh.
Koordinaten: Lat. 36.905793, Long.-4.819597,
Quellen:

www.lagarganta.com

www.malagaenred.com

BOBASTRO

Felsenkirche Bobastro
Felsenkirche Bobastro

Die Ruinen der mythischen Festung Bobastro befinden sich im Gebiet der Mesa de Villaverde in der Gemeinde Ardales zwischen den Hügeln Tintilla, Castillón und Encantada. Die Zufahrt erfolgt über die MA444 von Álora nach Ardales nahe der berühmten Schlucht „Garganta del Chorro“
Der rebellische Muladi Omar Ben Hafsun, der eine Revolte gegen die Kalifatsregierung in Cordoba führte, ließ eine Festung errichten, die sich bei seinen Kämpfen gegen die Truppen der Umayyaden zwischen 880 und 919 als uneinnehmbar erwies. Bobastro ist der bedeutendste Felsenkomplex des 9. Jahrhunderts in Málaga. Wenige Meter von der Festungsruine entfernt finden sich die Reste einer mozarabischen Felsenkirche mit einem Grundriss von 17 mal 10 Metern, die von Abd al Rahman III nach der endgültigen Eroberung der Enklave und der Niederlage der Nachkommen Omar Ben Hafsuns zerstört wurde.
Koordinaten: 36°54’8″N 4°46’51″W.

Textquelle: malagahistoria.com

Fotos: Isabel Wild

Álora

Álora liegt auf halbem Weg zwischen Meer und Binnenland am Fuß der Sierra del Hacho, ca. 40 Km von der Provinzhauptstadt Málaga entfernt. Der ca. 15.000 Einwohner zählende Ort am Ufer des Guadalhorce-Flusses wird im Norden und Osten von den Gemeinden Antequera, Valle del Abdalajís und Almogía umgeben und grenzt im Süden und Westen an Cártama, Pizarra, Carratraca, Ardales und Casarabonela.

Unterwegs Álora - El Chorro
Unterwegs Álora – El Chorro

Der Ort eignet sich hervorragend als Ausgangspunkt für Ausflüge in den in der Sierra de Huma gelegenen Naturpark Desfiladero de los Gaitanes, zum Caminito del Rey sowie zu den Guadalhorce-Stauseen.

Álora und seine Geschichte: 

Iberer, Römer, Westgoten und Araber hinterließen ihre Spuren. Im Jahre 1484 wurde der Ort von den Katholischen Königen zurückerobert und gehörte für einige Zeit zur Gemeinde Málaga.

Zeitzeugnisse:

Iberer: Alfar del Arroyo Hondo

Römer: Reste von Haushaltsgegenständen, Fragmente von Säulen, Sockeln und Grabsteinen in privaten Sammlungen und im Archäologischen Museum der Provinz in der Alcazaba (Festung) Málaga.

Araber: CASTILLO (Festung) auf dem Hügel Cerro de las Torres. Von den Phöniziern, einem im Mittelmeerraum herrschenden See- und Handelsvolk, errichtet. Später erweiterten und befestigten die Römer den zuvor in Ruinen vorgefundenen Bau, bevor dieser im 5. Jahrhundert von Westgoten zerstört wurde. Als die Araber im Jahre 711 den Ort erreichten, errichteten sie auf den vorgefundenen Resten eine großartige Festung mit einer Aufteilung ähnlich der heute vorzufindenden.

Kirche Nuestra Señora de la Encarnación
Kirche Nuestra Señora de la Encarnación

Christen: Steinkirche Iglesia de Nuestra Señora de la Encarnación mit 3 Kirchenschiffen und Dachkonstruktion aus Holz: Diese ersetzte die von den Katholischen Königen in Auftrag gegebene einfachere Kirche gleichen Namens, welche über der Moschee der Festung errichtet worden war. Sie verfügt über interessante Fresken und einen 5-etagigen Glockenturm.

Kloster Nuestra Señora de las Flores
Kloster Nuestra Señora de las Flores

Das im 16. Jahrhundert von Franziskanermönchen gegründete und im 18. Jahrhundert erweiterte Kloster „Convento Nuestra Señora de las Flores“ beherbergt ein Bildnis der Schutzheiligen Áloras. Der Altar des Kirchenschiffs verfügt über eine Gebetsnische im barocken Stil mit interessanten Stuckarbeiten. Im Jahr 1502 übergab die katholische Königin Isabel diese in den Real Alcazares Sevilla an eine Abordnung von Anwohnern Áloras. Von hier aus genießt man einen herrlichen Blick über die Sierra de Abdalajís, das Kalksteinmassiv El Torcal, Monte Hacho und Sierra de Aguas.

Flamenco-Denkmal Álora
Flamenco-Denkmal Álora

Flamenco-Denkmal

Álora, Geburtsort zahlreicher Flamenco-Sänger, wird als Wiege der „Malagueña“ bezeichnet, eines für die Region Málaga typischen Flamenco-Stils. Das aus Bronze, Stein und Stahl erbaute Denkmal in Form eines Springbrunnens trägt die Namen zahlreicher bekannter Flamenco-Künstler und wird von einer Gitarre gekrönt. Es befindet sich gegenüber des Cervantes-Theaters.

Berühmter Bewohner: Von 1587 bis 1593 bestritt der damals noch unbekannte Miguel de Cervantes seinen Lebensunterhalt als königlicher Steuereintreiber in Álora, bevor er 1605 sein Meisterwerk Don Quijote schrieb. Dieses wurde im Jahre 2002 von 100 bekannten Schriftstellern (organisiert vom Osloer Nobelinstitut) zum besten Buch der Welt gewählt.

Anreise: Ab Málaga entlang der Schnellstraße A-357 und weiter auf der A-343 vorbei an Pizarra. Nach 10Km erreicht man Álora.

Koordinaten: 36º56’ N / 4º37’ – 4º48’ W

Textquelle: www.alora.es

Bilder: Isabel Wild