Archiv der Kategorie: Provinz Cádiz

Castellar de la Frontera & Kloster Almoraima

CASTELLAR DE LA FRONTERA

Castellar de la Frontera
Castellar de la Frontera

Castellar de la Frontera liegt im Südosten der andalusischen Provinz Cádiz im Gebiet Campo de Gibraltar sowie inmitten des Naturparks Parque de los Alcornocales. Es besteht aus 3 Ortkernen: dem innerhalb der Festungsmauern liegenden alten Dorf Castellar, dem 1971 erbauten neuen Ortsteil und dem Kloster La Almoraima.

Die Altstadt Castellars thront auf einem Berg mit atemberaubenden

Ausblick nach Gibraltar
Ausblick nach Gibraltar

Ausblicken auf die Bucht von Algeciras, den Felsen von Gibraltar, die afrikanische Küste und andere Dörfer der Umgebung. Den Ortskern bildet eine bestens erhaltene mittelalterliche Festung. Hierbei handelt es sich um eines der wenigen noch heute erhaltenen und bewohnten mittelalterlichen Festungsdörfer.

Malerische Gassen
Malerische Gassen

Das Innere des Dorfes besticht durch seine einzigartige Schönheit. Beim Spaziergang durch die engen Gassen fühlt man sich in eine andere Epoche versetzt, und die Aufteilung und Bauweise der Häuser erinnern an arabische Dörfer der Gegenwart. Blumenrabatten, unzählige, an Häuserwänden angebrachte Blumentöpfe und Kletterpflanzen verschönern Balkone und kleine Plätze.

GESCHICHTE

Aufgrund seiner strategischen Lage siedelten sich im Laufe der Zeit verschiedene Kulturen in diesem Gebiet an. Zahlreiche Funde von Steinwerkzeugen lassen auf eine Besiedlung bereits in der Steinzeit schließen. Ein weiteres Indiz dafür sind Felsenmalereien in Höhlen der Umgebung. Auch die Iberer hinterließen ihre Spuren im Turm „Torre Lascutana“. Um diesen errichteten die Römer später eine Siedlung zur Überwachung und Verteidigung der von Carteia bis Córdoba verlaufenden „Römerstraße“. Die ebenfalls hier ansässigen Westgoten hinterließen kaum Spuren.

Am prägendsten war die Zeit der Besetzung durch die Araber. Im 13. Jahrhundert errichteten sie die Festung zum Schutz gegen die Invasion der Christen und gründeten das Dorf in ihrem Inneren. Castellar de la Frontera spielte eine wichtige Rolle in den Kriegen zwischen Spaniern und Muslimen. Im Jahre 1434 wurde die Stadt von Juan Arias de Saavedra erobert und der christlichen Krone zugeführt.

Die Wirtschaftsaktivitäten dieser Zeit konzentrierten sich auf Land- und Vieh- und Waldwirtschaft. Der Bau des Stausees Guadarranque im Jahre 1960 ermöglichte vielfältigere Beschäftigungsmöglichkeiten.

Ende der 60er Jahre wurde in 8 Km Entfernung zum Festungsdorf das neue Castellar, das „Nuevo Pueblo de Castellar de la Frontera“ errichtet.

ARCHITEKTUR

Burganlage
Burganlage

Die zum Kulturdenkmal erklärte Festung mit unregelmäßigem Grundriss verfügt über Schießscharten, Verteidigungstürme, quadratische und runde, teilweise von Zinnen gekrönte Türme. Dabei fallen vor allem die Türme am Eingang der Festung ins Auge, die, ebenfalls mit Schießscharten ausgestattet, außerdem über eine prächtige Bogentüre unter einem wunderschönen überhöhten Bogen verfügen.

Alcázar de los Condes de Castellar
Alcázar de los Condes de Castellar

Vom kleinen Appellplatz aus erreicht man den Innenhof mit weißen Häusern sowie engen, gewundenen und mit Blumen geschmückten Gassen. Als charakteristischste Gebäude fallen auf: die Burg der Grafen von Castellar mit Burgfried, außerdem das Rathaus sowie die Barrockkirche Iglesia del Divino Salvador. Die Festung war dabei getrennt vom Verwaltungs- und Wohnbereich angeordnet. Vor allem die Bögen in Hufeisenform am Eingang der Festung wurden 1979 teilweise restauriert und befinden sich in sehr gutem Zustand.

CASA CONVENTO ALMORAIMA

Casa Convento Almoraima
Casa Convento Almoraima

Das erste Zeugnis des Bestehens der Siedlung Almoraima ist ein von den Arabern erbauter Wachturm, der zum Austausch von Nachrichten diente. Die Aufgaben der kleinen hier dienenden Garnison bestanden in der Verteidigung und der Benachrichtigung bei Gefahr durch Invasion.

GRÜNDUNG DES KLOSTERS FÜR DIE ZUM BETTELORDEN DER MERCEDARIER GEHÖRENDEN BARFÜSSIGEN MÖNCHE

Im Laufe des 16. und 17. Jahrhunderts gehörte es für Adelshäuser zum guten Ton, religiöse Orden mit teilweise reformistischen Ansätzen finanziell zu unterstützen. Die Hilfe bestand in der Gründung von Klöstern oder Kirchen bzw. in der Instandhaltung dieser Einrichtungen.

So übergab Doña Beatriz Ramírez de Mendoza, Herzögin von Castellar, im Jahre 1603 das Kloster an Fray Juan del Santísimo. Zu diesem Zeitpunkt ließen sich die Brüder des reformistischen Bettelordens der Mercedarier in der Almoraima nieder. Bis zur Enteignung des Geländes durch den Staat im Jahre 1839 und die folgende Ausweisung der Mönche genoss der Orden stets die Unterstützung der Herzöge von Castellar.

DIE ANKUNFT DER HERZÖGE VON MEDINACELI

Im Jahre 1861 wurden Kloster und die dieses umgebenden 16.000 ha Fläche der Almoraima dem Herzog von Medinaceli in einem Gerichtsverfahren gegen die Steuerbehörde zugesprochen, und Castellar kam bei Hofe in Mode. Der Herzog von Medinaceli verwandelte das Anwesen in eines der exklusivsten Jagdgebiete des Landes, wohin er Adlige, wohlhabende Investoren und hochrangige Militärs einlud. Man traf sich in luxuriösen Salons des Anwesens und nahm an Jagden in den dichten Wäldern teil.

Außerdem fanden hier regelmäßig Treffen hochrangiger Politiker statt, bei denen auch ihre Majestät, Königin Victoria Eugenie von Spanien, häufiger Gast war.

DER SPANISCHE BÜRGERKRIEG

Im Jahre 1934 übergab die 2. Republik das enteignete Gelände an die Stadtverwaltung mit dem Ziel, dieses zu bewirtschaften. Ein 1936 gestarteter Versuch der Errichtung einer Kooperative scheiterte kläglich. Nachdem die Armee im Verlauf des Bürgerkriegs das Kommando über Castellar übernahm, ordnete die Regierung in Burgos die Rückgabe des Anwesens an die ursprünglichen Eigentümer an.

Die Anbetungsschwestern verwandelten die Sommerresidenz für die Dauer des Krieges in ein Krankenhaus für Kriegsgefangene und –verwundete, welches auch später nach Genehmigung der Herzöge von Medinaceli weitergeführt wurde.

GRÜNDUNG DER KORKFABRIK ´CORCHERA ALMORAIMA´, RUMASA AKTUELLER STAND

1945 wurde die Korkfabrik ´Empresa Corchera Almoraima´ gegründet, die die Haupteinnahmequelle für die Mehrzahl der Einwohner Castellars darstellte. Die Zahl der Arbeiter und damit der Einwohner Almoraimas wuchs stetig bis auf 1500 Menschen, und man begann, auf dem Fabrikgelände Baracken und Hütten für diese zu errichten. Später wurde das neue, heute ca. 200 Einwohner zählende Dorf ´Nuevo Castellar´ in nur 1Km Entfernung angelegt.

Nach Jahren des Wachstums kamen schlechte Zeiten für das Unternehmen, und nach dem Konkurs des letzten Erben wurde das gesamte Anwesen mit 16.000 ha Gelände und Schloss im Jahre 1972 vom Unternehmen Rumasa erworben. Seit der erneuten Enteignung im Jahre 1983 gehören Grundstück, Schloss und die darin vorhandenen Kunstwerke zum Staatsvermögen.

Heutzutage ist das Kloster eine Art Parador (staatliches Hotel), in dem die Besucher den Aufenthalt in kulturhistorisch bedeutsamer und waldreicher Umgebung genießen.

Textquelle: www.castellardelafrontera.es

Yeguada de la Cartuja

ANDALUSIENS EINZIGARTIGES KULTURGUT

Pferdeauftrieb
Pferdeauftrieb

DAS GESTÜT
Die „Yeguada de la Cartuja – Hierro del Bocado“ ist die weltweit bedeutendste Zuchtstätte des reinrassigen spanischen Pferdes (P.R.E. = Pura Raza Española) der Kartäuser-Blutlinie, einer besonders alten und reinen Blutlinie des Andalusiers. Die Tiere dieser Rasse vereinen außergewöhnliche Eleganz, Kraft und Gutmütigkeit und überzeugen durch die Anmut ihrer Bewegungen und einen äußerst gutmütigen Charakter.

BESICHTIGUNG
Samstags von 11:00 bis ca. 13:30 Uhr

Besichtigung
Besichtigung

Preise:
Erwachsene: Tribüne 22 € (Lateral 16 €)
Kinder < 12J. , Senioren ab 65J.: Tribüne 16 € (Lateral 10 €)
Studenten, Einwohner von Jerez: Tribüne 17,60 € (Lateral 12,80 €)

Klinikbereich
Klinikbereich

Jeden Samstag werden dem pferdebegeisterten Publikum die prächtigen Tiere im Rahmen einer ausführlichen Besichtigung präsentiert. Besucht werden dabei der Hof der Hengste, der Stutenstall, die beeindruckende Sattelkammer mit Kutschenausstellung sowie der Klinikbereich.

Anschließend findet in der überdachten Reithalle eine

Stuten vor Reithalle
Stuten vor Reithalle

beeindruckende Pferdeshow statt, bei der neben frei laufenden Jungpferden verschiedenen Alters (je nach Saison) die besten Hengste ihr Können unterm Sattel und an der Kutsche unter Beweis stellen.

 ANREISE

Anreise

GESCHICHTE
Der Orden der Kartäuser war ein Klausurorden, in dem eine riguros asketische Lebensweise in Zurückgezogenheit praktiziert wurde. Seit seiner Gründung im Jahre 1484 repräsentierte das Kloster Monasterio de la Cartuja einen Grundpfeiler der Zucht der Kartäuser-Pferde. Der Großgrundbesitzer Don Álvaro Obertos de Valeto schlug damals dem Prior des Kartäuserordens in Sevilla die Gründung eines Klosters dieses Ordens in Jerez vor. In anderen Kartäuser-Klostern hatten die Mönche bereits umfangreiche Erfahrungen in der Pferdezucht sammeln können. Don Álvaro übertrug den Kartäusern seine Grundstücke nahe Jerez, und drei Jahre nach Erteilung der entsprechenden Lizenz begannen die Bauarbeiten. Innerhalb kurzer Zeit vermehrte sich die bereits beträchtliche Erbmasse Don Álvaros um Spendengelder und Verkaufserlöse. Auch das Weideland der „Dehesa de la Fuente de Suero“, auf dem heutzutage die prächtigen Pferde des Kartäuser-Gestüts leben, war Teil des Erbes.

Zuchthengst
Zuchthengst

Die mit höchster Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt durchgeführte Zucht brachte eine der berühmtesten und meist geschätzten Pferderassen weltweit hervor. Der Unabhängigkeitskrieg zu Beginn des 19. Jahrhunderts beendete die mehrere Jahrhunderte andauernden Zuchtaktivitäten in der Umgebung des prachtvollen Renaissancebaus des Klosters Santa María de la Defensión. Die zur Flucht gezwungenen Mönche kamen nach einigen Irrwegen in Klöstern der Umgebung unter, wobei sie die Pferde zurücklassen mussten. Im Zuge der Invasion Napoleons und der darauf folgenden Enteignung von Kirchengut wechselten die Eigentümer der Ländereien und Brandzeichen mehrmals.

Zuchtstuten
Zuchtstuten

Im Jahre 1810 bewahrte der Priester Pedro José Zapata das legendäre Gestüt vor der Zerstreuung. Der Gründer des Hospitals in Arcos de la Frontera kaufte die besten 60 Stuten und 3 Hengste und versteckte sie in der „Breña del Agua“. Er führte das noch heute weltbekannte Brandzeichen in Form eines Gebisses ein, das „Hierro del Bocado“.

Brandzeichen
Brandzeichen

Diese Pferde bildeten den Grundstock der Yeguada de la Cartuja – Hierro del Bocado. Die Brüder Pedro José und Juan José Zapata führten das Gestüt, welches später von Juans Sohn bis 1854 übernommen wurde. In den folgenden 170 Jahren sorgten mehrere gewissenhafte Liebhaber der Rasse dafür, dass die Reinheit der Kartäuser-Blutlinie erhalten blieb. Im Jahre 1983 ging das Gestüt in Staatseigentum über mit dem Ziel, die genetische Vielfalt zu erhalten und die Kartäuser-Blutlinie zu schützen und zu verbessern. Dabei besagt eine Sondervereinbarung, dass der Verkauf der Zucht an private Hände ausdrücklich verboten ist.

Den Pferden ganz nah...
Den Pferden ganz nah…

GEGENWART
Heutzutage ist das Staatsunternehmen EXPASA mit der Verwaltung des genetischen Erbes betraut. Das Gestüt arbeitet mit modernsten Methoden der Pferdehaltung, wobei Fortpflanzungsmethoden wie Natursprung, künstliche Befruchtung und Embryonentransfer Anwendung finden. Dank des qualifizierten Personals und modernster Ausstattung wird das Gestüt von verschiedenen Universitäten für Forschungsprogramme genutzt, außerdem werden vielfältige Fortbildungsmaßnahmen durchgeführt.

 

Fahrvorführung im Marathonwagen
Fahrvorführung im Marathonwagen

Die Ausbildung der Pferde erfolgt als Reitpferde der „hohen Schule“, als Kutschpferde sowie als Dressur- und Sportpferde. Die von den Trainingsaktivitäten ausgeschlossenen Zuchtstuten, der ganze Stolz des Gestüts, genießen ein privilegiertes Leben mit bestem Futter und sonstigen Annehmlichkeiten. Als Zuchttiere werden ausschließlich jene zugelassen, die den strengen morphologischen Auswahlkriterien der Kartäuser-Blutlinie entsprechen.
Bekannte europäische Pferderassen wie Lusitanos und Lippizaner gehen auf diese Blutlinie zurück.

ZAHLEN UND FAKTEN
Gesamtzahl der Tiere: ca. 280
Zuchtstuten: 80
Ausdehnung des Gestüts: 212 Hektar
Angestellte: 27
Für Öffentlichkeit zugänglich: seit 1998
Plätze in Reithalle: 671

KONTAKT
© Yeguada de la Cartuja Hierro del Bocado, 2015
Carretera Medina-El Portal, Km. 6,5. Jerez de la Frontera (Cádiz – España) • Tel. +34.956.16.28.09 • yeguadacartuja@yeguadacartuja.com

Internetseite des Gestüts

GPS-Koordinaten: 36°39’12″N   6°5’36″W

(Stand der Informationen: April 2015)

Caminito del Rey – Geschichte

Geschichte

Die spektakuläre Strecke im Nationalpark „Desfiladero de los Gaitanes“ war von 1901 bis 1905 als Versorgungsweg für die Arbeiter des Wasserkraftwerkes des Stausees El Chorro angelegt worden. Im Mai 1921 diente sie als Zugang für König Alfonso XIII zur Einweihung des Guadalhorce-Stausees und trägt seitdem den Namen Caminito del Rey (Königsweg).

Caminito del Rey
Caminito del Rey

Damals wie heute sind spezialisierte Bergsteiger mit den Bauarbeiten beschäftigt, wenngleich heutzutage unter weitaus höheren Sicherheitsvorkehrungen. Der Transport von Baumaterialien und Bauschutt erfolgt per Helikopter. Die Sanierungsarbeiten begannen im März 2014 und werden vorrausichtlich Anfang 2015 beendet sein. Die Länge der in ca. 100 Metern Höhe am Fels angebrachten hölzernen Laufstege mit Stahlverankerung wird nach Fertigstellung ca. 1,2 Km betragen, die Gesamtlänge des Caminito del Rey beträgt 4 Km. Die Holzplanken werden vereinzelt durch Glasböden ersetzt, damit Besucher den atemberaubenden Blick in die Schlucht genießen können. An den Zugangspunkten an beiden Enden des sich von Álora nach Ardales erstreckenden Weges werden Kontrollhäuschen eingerichtet.

Eingang zu Caminito del Rey (El Chorro)
Eingang zu Caminito del Rey (El Chorro)

Aufgrund zahlreicher, teilweise tödlich endender Versuche, den stark beschädigten und einsturzgefährdeten Königsweg zu begehen, erhielt dieser in den vergangenen Jahrzehnten den Beinamen „gefährlichster Weg der Welt“. Infolgedessen wurden die Zugänge geschlossen und Teile des Weges abgerissen. Zahlreiche Bergsteigergruppen ließen sich trotz hoher Geldstrafen nicht von einer Begehung abhalten.

NEUIGKEITEN:

Ostern 2015 ist es endlich soweit, der Camino del Rey wird wiedereröffnet. Unter folgendem Link wurden atemberaubende Fotos veröffentlicht:

http://www.diariosur.es/fotos/interior/201503/15/imagenes-impactantes-caminito-30102583264573-mm.html?edition

Koordinaten: 36°55′27″N 4°46′42″O

Spektakuläre 360°-Fotos: http://www.elcaminitodelrey.com/

Quelle: www.caminitodelrey.info

Fotos: Isabel Wild

Los Caños de Meca

Los Caños  de Mekka – Mekka der Hippies

Strandbucht bei Caños de Meca
Strandbucht bei Caños de Meca

Los Caños de Meca, ein kleiner Küstenort der Provinz Cádiz und Teil der Gemeinde Barbate, befindet sich im Dreieck Barbate – Conil – Vejer de la Frontera. Sein Küstenstreifen erstreckt sich vom Cabo Trafalgar bis zur Steilküste des Naturparks La Breña y Marismas de Barbate.

Leuchtturm am Kap Trafalgar
Leuchtturm am Kap Trafalgar

Die ersten Siedlungen entstanden hier zu Beginn der 70er Jahre, wobei die Hippie-Bewegung dieser Zeit eine große Rolle spielte. Die Bauten nahmen zu, ohne jedoch die in anderen Küstengebieten zu beobachtenden Ausmaße zu erreichen. Heutzutage ist dieser Landstrich während der längsten Zeit des Jahres ein Ort der Ruhe, an dem Besucher die oft einsamen Strände und das milde Klima genießen können.

Schauplatz der Schlacht von Trafalgar

Strand bei Kap Trafalgar
Strand bei Kap Trafalgar

In der geschichtsträchtigen Umgebung von Los Caños fand am 21.10.1805 die berühmte Schlacht von Trafalgar statt, in der die französisch-spanische Armada von der unter Admiral Nelson kämpfenden englischen Armee vernichtend geschlagen wurde.

Am Kap desselben Namens wurden außerdem Reste einer römischen Pökelfabrik sowie einer spanisch-muslimischen Ansiedlung gefunden.

Koordinaten: Lat: 36°12´03.05´´N / Long. 06°02´06.23´´W
Textquellen:
http://www.loscanosdemeca.net
http://www.loscanosdemeca.com

Fotos: Isabel Wild

GARGANTA VERDE

Garganta Verde
Garganta Verde

Die Garganta Verde (deutsch: grüne Schlucht) im gleichnamigen Naturpark befindet sich in der Gemeinde Zahara de la Sierra im Gebirge Sierra de Grazalema, Provinz Cádiz. Ihren Namen verdankt sie der reichen Vegetation in der Schlucht.

Enge Schlucht
Enge Schlucht

Für die Tour mit gleichem Hin- und Rückweg und relativ hohem Schwierigkeitsgrad sollte eine Gehzeit von insgesamt ca. 4,5 Stunden veranschlagt werden.
Im Laufe der Wanderung verengt sich der von 200 Meter hohen Felswänden eingerahmte Canyon immer weiter.

Ermita de la Garganta
Ermita de la Garganta

Man gelangt zu der beeindruckenden Felsgrotte Ermita de la Garganta mit zahlreichen Stalagtiten und Stalagmiten in mehreren Farbtönen. Ab hier ist ein Weiterkommen nur mit Kletterausrüstung möglich.

Grotte
Grotte

FAUNA

Gänsegeier (größte Geierpopulation Europas), Mauersegler
Wiesel, Kaninchen, Ginsterkatzen, Fuchs, Dachs, Fledermaus

FLORA

Steineiche, Bergeiche, Johannesbrotbaum, Oleaster (wilde Olive), Mastixstrauch, Steinmispel, Sadebaum, Farne, Berberitze, Lorbeer, etc.

ANREISE ZUR GARGANTA VERDE

Ab Grazalema auf A-372 Richtung Benamahoma. Nach 1,5Km nach rechts abbiegen auf CA-9104 bis Puerto de las Palomas. Nach weiteren 10km beginnt der Wanderweg der Garganta Verde auf der linken Seite.

Achtung: Für die Wanderung ist eine im Voraus zu beantragende Genehmigung nötig. Für Einzelpersonen kann diese im Besucherzentrum El Bosque (Tel. 956 709 733) abgeholt werden. Für Gruppen ist das Büro des Naturparks (Tel. 600 161 914) zuständig.
Das Mitnehmen von Hunden ist auf diesem Wanderweg nicht gestattet.

Koordinaten: 36º 48’ 28,78”N — 5º 23’ 30,62”O

Textquellen:
http://www.zaharadelasierra.es
Turismus Andalusien

Fotos: Isabel wild

La Breña – Marismas de Barbate

La Breña –  Marismas de Barbate

Barbate Strand
Barbate Strand

Dieser einzigartige, kleine Naturpark mit einer Fläche von ca. 5.000 ha zwischen Los Caños de Meca, Barbate und Vejer de la Frontera umfasst verschiedene Ökosysteme. Die malerische Landschaft beherbergt Flora und Fauna der Bereiche Meer, Wald, Steilküste, Feuchtgebiet und Dünen.

Tierwelt

La Breña - Steilküste
La Breña – Steilküste

Die Steilküste ist Lebensraum vieler Vogelarten wie Kuhreiher, Dohle, Mittelmeermöwe, Wanderfalke, Turmfalke, Fischadler, Eule, Steinwälzer und Regenbrachvogel. Im Atlantik sind zahlreiche Arten von Walen und Delfinen beheimatet.

Im Feuchtgebiet findet man Stockenten, Blessrallen, Löffelenten sowie einige Zwergtaucher, Fischreiher und Purpurreiher, während sich in den Binsen zahlreiche Rohrdommeln, Seidensänger und Teichrohrsänger verstecken.

In der Zone der Wälder mischt sich das Aroma der Kiefern mit dem von Rosmarin und Lavendel. Zwergpalmen, Kreuzdorn, Ginster und Mastixstrauch machen den Großteil der Vegetation aus.

Wanderweg Barbate - Caños de Meca
Wanderweg Barbate – Caños de Meca

Im Naturpark La Breña, in 5 Km Entfernung von Los Caños de Meca, befindet sich die Siedlung San Abrosio. Diese beherbergt neben der westgotischen Kapelle gleichen Namens sowie der Kapelle de la Oliva das ehemals größte Taubenhaus der Welt aus dem 18. Jahrhundert. Dieses verfügt auf 400 m2 über 7770 Nisthöhlen. Aufgrund der in der Umgebung beheimateten Falken und Schleiereulen ist sie Taubenresidenz jedoch leider mittlerweile verlassen.

Ausblick von La Breña
Ausblick von La Breña

Anreise: An der Straße Los Caños de Meca – Barbate sind 2 Parkplätze ausgeschildert, die auch über Informationen zu Wanderwegen verfügen, welche am Turm „Torre del Tajo“ enden. Dieser steht an einem außerordentlich malerischen Platz hoch über den Klippen.
Am Strand „Playa de la Hierbabuena“ beginnt ein Wanderweg, der sich bis zu diesem Turm erstreckt.

Koordinaten: 36°10′44″N 5°58′22″O

Textquelle: http://www.andalucia.org/es/espacios-naturales/parque-natural/la-brena-y-marismas-de-barbate/

Fotos: Isabel Wild

Medina Sidonia – Heimat der Stierzüchter

 

Blick auf Medina Sidonia
Blick auf Medina Sidonia

Auf dem Berg „Cerro del Castillo“ thronend, konnte der 12.000 Einwohner zählende Ort seinen mittelalterlichen Charme vollkommen bewahren. Nachdem Medina vor ca. 3.000 Jahren von Phöniziern aus der Stadt Sidón gegründet worden war, wurde es zu einer bedeutenden Kolonie der Römer und später Hauptstadt des muslimischen Verwaltungsbezirks Sidonias.

Ausblick von Medina Sidonia
Ausblick

Mitte des 15. Jahrhunderts wurde es dem herrschaftlichen Besitzes Medina Sidonia angegliedert. Die Herzöge Medina Sidonias sind Träger des ältesten Herzogentitels Spaniens.

Medina Sidonia ist das Mekka der Stierzüchter. Zahlreiche riesige Anwesen zeugen noch heute von der Bedeutung des beeidruckenden schwarzen Horntieres als wichtiges Kulturgut Andalusiens. Hier verläuft die „Route der Stiere“ von Los Barrios über Castellar de la Frontera, Alcalá de los Gazules, Medina Sidonia und Tarifa bis nach Jerez de la Frontera.

MEDINA SIDONIA – KULTURGUT VON NATIONALEM INTERESSE

Kirche Santa María la Coronada
Kirche Santa María la Coronada

Der zum historischen Gebäudekomplex sowie Kulturgut von nationalem Interesse erklärte Ort, der außerdem mit dem Schönheitspreis andalusischer Dörfer ausgezeichnet wurde, birgt mehrere interessante Sehenswürdigkeiten:

– Kirche Santa María la Mayor Coronada (wunderbares Beispiel der Kombination von Gotik und Platereskem Stil)
– Ermita de los Santos Martires (ältestes Beispiel westgotischer Kunst in Andalusien)
– Kirchen: Victoria, San Juan de Dios und Santiago
– Klöster: San Cristóbal, Jesús, María y José und Kloster Carmelita del Cuervo im Parque de los Alcornocales

Überreste der Alcazar mit Glockenturm
Überreste der Alcazar mit Glockenturm

– Burgruinen aus dem Mittelalter, die über der alten muslimischen Festung errichtet wurden sowie Castillo Torreestrella.(7.–9. Jhd.)
– Mittelalterliche Bogenkonstruktionen: Arco de la Pastora (10. Jhd.), Arco del Sol (10.-13. Jhd.), Arco de Belén (12.-15.Jhd.)

Rathaus
Rathaus

Außerdem sehenswert sind das Rathaus in manieristischem Stil aus dem 17. Jahrhundert, die herzöglichen Stallungen „Caballerizas del Duque“, die „Casa de los Enrile“ aus dem 18. und der Großmarkt aus dem 19. Jahrhundert.

Eine kulinarische Spezialität ist der „Alfajor de Medina“, ein süßes Gebäck arabischen Ursprungs aus Bienenhonig, Mandeln, Haselnüssen, Mehl, Semmelbröseln und Gewürzen (Koriander, Nelken, Anis, Sesam und Zimt).

Anreise: Medina Sidonia liegt an der A-381, die von Algeciras (Los Barrios) bis nach Jerez de La Frontera verläuft. Ab Ausfahrt 24 (ab Jerez) bzw. 31 (ab Algeciras) ist der Ort ausgeschildert.

Koordinaten: 36°27′28″N 5°55′38″O

Textquelle: Turismusbüro Cadiz

Fotos: Isabel Wild